Die bisher bekannte erste urkundliche Erwähnung des Ortes datiert aus dem Jahre 1452.
In einer Urkunde aus dem Jahr 1452 wird im Zusammenhang mit der Verleihung weiterer Stadtrechte an die Stadt Muskau durch Wenzel von Biberstein ein Richter der Gemeinde
„Weiszkeusel“ (damalige Schreibweise) erwähnt.
Weißkeißel gehörte zu den Ansiedlungen um Muskau.
Das hieß auch, dass die Entwicklung des Ortes immer mit dem Auf und Ab der Herrschaft Muskaus eng verbunden war.
Die Besitzer des Gutes Muskau, des Herrensitzes Muskau und der Standesherrschaft Muskau waren stets auch die Herrscher über Weißkeißel.
Es wurde übrigens erstmalig im Urbarium der Standesherrschaft von 1452 erwähnt.
Die Ortschaft zählte damals 32 Seelen und wurde
Weißkesch genannt.
Die Schreibweise änderte sich im Laufe der Zeit mehrfach.
Irgendwann in der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts wurde entschieden, die Schreibweise
Weißkeißel amtlich zu verwenden.
Kurios dabei: Auf den Ortseingangsschildern konnte man bis 1987 noch die Aufschrift
Weißkeisel lesen, erst ab 1987 hieß es dann Weißkeißel.
Bis 1635 war Weißkeißel böhmisch, danach kursächsisch, beides zu Österreich, ab 1815 der preußischen Region Schlesien zugehörig.
1631 ABGEBRANNT
Im Dreißigjährigen Krieg, im Jahre 1631, hausten Truppen des Kaiserlichen Generalfeldmarschalls von
Teufenbach u. a. auch in Weißkeißel. Dabei ging der Ort in Flammen auf.
Im Jahre 1782 hatte Weißkeißel 248 Einwohner (17 Bauern, zwölf Gärtner, zehn Häusler, keinen Richter).
Bis 1880 erhöhte sich diese Zahl auf 755, von denen laut der alten Aufzeichnungen 739 Sorben waren.
1947 wurde die vorläufige Höchstzahl von 1410 erreicht, per 30. Juni 1993 die niedrigste mit 1073 Einwohnern, danach war die Einwohnerzahl ständig steigend.
Heute liegt sie einschließlich des Ortsteiles Haide bei ungefähr 1545.
Seit der Wende gehört Weißkeißel zu den gefragtesten Eigenheimstandorten in der Region Weißwasser, was im Bau von über 150 Häusern seinen sichtbaren Ausdruck findet.
FRÜHER IN HUFEISENFORM
Bis 1844 wurde das Dorf in Hufeisenform gebaut, bis es sich auseinander zog. In den 90er Jahren des 20.Jahrhunderts war die Gemeindevertretung bemüht,
die Ortsbebauung an bestehenden Straßenzügen zu verdichten, um Kosten für eine angemessene Infrastruktur pro Kopf zu senken.
Das zuständige Regierungspräsidium vereitelte jedoch dieses Vorhaben mit der Begründung,
der ländliche Charakter der Gemeinde würde dadurch zerstört.
Zu Weißkeißel gehört heute auch der Ort Haide, dessen Eingemeindung nach Weißkeißel 1963 beschlossen und erst 1974 vollzogen wurde. In Haide sprach man bis 1908 wendisch, nur der Gastwirt um 1772 sprach deutsch.
1960 wurde Haide als erstes vollgenossenschaftliches Dorf im Kreis Weißwasser ausgezeichnet.
Nach dem 2. Weltkrieg nahm einer der größten Truppenübungsplätze in Deutschland fast die gesamte Gemeindefläche (ca. 23 km²) in Anspruch. Der Übungsplatz wird heute unter dem Namen
„Truppenübungsplatz Oberlausitz“ von der Bundeswehr betrieben.
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